Konzertinfo - Les Chantres de Saint-Hilaire - Musikfreunde Penzberg

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Konzertinfo
Das Ensemble Les Chantres de Saint-Hilaire wurde von François-Xavier Lacroux 2010 gegründet. Sein Ziel war die Wiederentdeckung der frühen französischen Barockmusik - besonders die Musik von Lully, Delalande und Charpentier. Musiziert wird auf höchstem Niveau –  das Repertoire umfasst französische  wie Komponisten weiterer europäischer Länder aus zwei Jahrhunderten. Die Sänger und Musiker des Ensembles haben an den besten Musikhochschulen Frankreichs studiert, aber auch zum Teil etwa in Japan, Norwegen, Spanien, Deutschland, Großbritannien, USA. Zudem singen und spielen die Künstler in weiteren berühmten französischen Ensembles, wie z.B: Les Arts Florissants, Les Musiciens du Louvre, Les Cris de Paris, Sagittarius, Accentus, Ensemble Baroque de Toulouse, und Le Concert Spirituel etc.
 
Konzerte gab das Ensemble in etlichen Städten und Ländern:
 
Paris, Lyon, Pau, Biarritz, Toulouse, Nantes in Frankreich, sowie in Deutschland, Italien und Großbritannien. Neben der Teilnahme an berühmten Festivals arbeitet das Ensemble auch mit anderen Gruppierungen und Dirigenten zusammen und ist durch das Angebot von Master-Classes, Akademien und Unterrichtsstunden immer auch um die pädagogische Weitergabe ihres künstlerischen Wissens und Könnens bemüht.
 
Das Ensemble hat seinen Sitz in Langon/ Sauternes (Gironde - Frankreich) und wird vom «Département de la Gironde», «Ville de Sauternes», «FCM», «SCPP», «SPEDIDAM» gefördert.
 
 

Dieses Programm zeigt einen Musikabend beim Chevalier de Chavoye, wobei die französische Kantate im Mittelpunkt steht. Dies ist noch nichts Besonderes. Doch diese Vorführung ist wahrhaftig eine Kreation, die sich um eine außergewöhnliche Person dreht. Tatsächlich stammt diese Sammlung unbekannter Werke mit historischem Kontext vom Chevalier de Chavoye. Dieser wurde als Pierre-Jacques Payne de Noyan de Chavoye 1695 in Montreal geboren un war später Offizier in den Marine-Truppen und Oberleutnant des
Königs in Quebec.
1724 erbt er das Schloss Chavoye, bei Avranches in Normandie (Frankreich) und lebt daher von 1730 bis 1731. Aus dieser Periode stammt die Sammlung, die profane Kantaten verschiedener Autoren der Jahre 1715-1720 enthält. Wir wissen nur wenig über diese Kompilation, aber es handelt sich im Wesentlichen um unveröffentlichte Werke, besonders Werke von Couperin, Stuck… Chavoye war wahrscheinlich nicht nur ein Musikliebhaber, sondern auch ein Sänger. Er hat diese Werke während seines französischen Aufenthaltes gesammelt. Nach der Übergabe von Kanada an die Engländer stirbt er 1771 in Frankreich. Man kann sich vorstellen, dass er in seinem Schloss Abende veranstalten ließ, für die der Adel sehr schwärmte. Um dieses Thema und diese originale Sammlung zum Leben zu erwecken, hat das Ensemble Les Chantres de Saint-Hilaire zwei lange und große Kantaten ausgewählt, die im (originalen) Urtext nie gespielt wurden. Die erste Kantate wurde von François Couperin komponiert (eine seltene profane Kantate). Batistin Stuck hat die zweite Kantate komponiert. Diese unbekannten Kantaten zeigen die Verbindung zwischen italienischer Mode und französischem Stil. Das Programm wird von einer großen und seltenen Kantate von Clérambault und einem Orchestersuite von Montéclair ergänzt.
Diese drei Kantaten im Urtext werden als Weltpremiere gespielt. Das Programm wechselt zwischen französischem und italienischem Stil, ganz im Kontext « Buffonistenstreits ». Man fühlt sicher, dass Couperin und Stuck die Vorlieben der beiden Seiten vereinen möchten. Die Kantate ist dennoch eine italienische Gattung und in den 1720er Jahren erfreut sie sich großer Beliebheit, auch in der Konfrontation mit der Oper, ihrer großen Rivalin. Die Kantate bevorzugt besonders die Einführung der « Aria da Capo ». Deshalb bediente man sich dieses Elements, um eine schier unmögliche Verneinung der beiden Stilrichtungen zu versuchen. Dieses besondere Ziel zieht sich durch das gesamte Programm, wie ein Divertimento, das - ohne an Ernsthaftigkeit zu verlieren - ein Lächeln und Gefühlen hervorrufen kann. In dieser Abfolge von Lamenti und Stürmen, von leidenschaftlichen Rezitativen und Freuden des Landlebens gibt es keine Pause. Dabei ist die Kantate wie eine kleine Oper.
Dieses Programm wurde im Oktober 2020 aufgenommen und wurde im Herbst 2021 als CD veröffentlicht. Dann werden auch Noten in einer modernen Version lieferbar sein.

Programm
 

 
Ouverture de la sérénade en trois suites de pièces
 
M. Pignolet de Montéclair - für Orchester
 
 
Kantate “Ariane consolée par Bacchus” unveröffentlichtes Werk
 
François Couperin - für französischen Countertenor und Orchester
 
 
Passepieds de la sérénade en trois suites de pièces
 
M. Pignolet de Montéclair - für Orchester
 
 
Kantate “Léandre et Héro” unveröffentlichtes Werk
 
Louis-Nicolas Clérambault - für Sopran, Querflöte, Geige und Continuo
 
 
Sommeil et Courantes de la sérénade en trois suites de pièces
 
M. Pignolet de Montéclair - für Orchester
 
 
Kantate “Héraclite et Démocrite” unveröffentlichtes Werk
 
Batistin Stuck - für Sopran, französischen Countertenor und Orchester
 

 
Guillaume Figiel Delpech  -  Countertenor
 
Im Alter von sieben Jahren entdeckt Guillaume die Musik, als er in die Violinklasse des “Conservatoire National de Région” von Bordeaux eintritt. Er lernt gleichzeitig Bratsche und klassische Gitarre (in der
 
Klasse von Olivier Chassain). Er singt auch im Opernknabenchor Bordeaux bis er 15 Jahre alt ist. 2003 tritt er in die Gesangsklasse von Jacques Schwarz ein, zuerst in Bordeaux, dann in Toulouse, wo er mehrere Preise in Gesang und in alter Musik erhält. Dann beschäftigt er sich mit barocker Musik, vor allem mit Jerôme Corréas. Guillaume Figiel Delpech hat mit M. Bleuse, J. Suhubiette, S. Cardon, A. Bourbon, und auch mit G. Colliard und Orchestre de Chambre de Toulouse gearbeitet. 2011 ist er Mitglied der Akademie Pergolese Cafaro von der "Fondation Royaumont" mit Les Paladins unter der Leitung von J. Corréas. Als Solist tritt er erstmals 2011 in Toulouse in verschiedenen Händel - und Mozart Opernauf. Im April 2014 singt er die Uraufführung von "L'éveil d'Orphée" von J.P.Guinle im Theater von Perpignan. Seit 2014 singt er im Chor Les Cris de Paris und ist mit diesem Chor in der "Fondation Vuitton" in Paris aufgetreten (Performs von Oliver Beer). Im Januar 2015 ist er im Konzerthaus Wien, um mit Le Poème Harmonique (Leitung V. Dumestre) ein Programm über Lully zu singen. Im Dezember 2016 hat er in Kiev (Staatoper) in einer anderen Uraufführung die Titelrolle. Er lehrt lyrischen Gesang im Conservatoire in Reims.
 
 
Cécile Larroche  -  Sopran
 
Cécile fängt ihre musikalische Karriere mit dem Cello an. Sehr jung erhält sie schon mehrere Preise mit dem Instrument in Montpellier. 2004 tritt sie in die Gesangklasse des Conservatoire von Toulouse ein, unter der Leitung von Jérôme Corréas. 2007 macht sie dort ihren Berufsabschluss. Dann arbeit et sie mit Chantal Santon, Guillemette Laurens und Monique Zanetti. Sie singt in mehreren Liederabenden, besonders Abende mit französischer Musik und tritt gleichzeitig in Opern als Solistin auf (L’incoronazione di Poppea, Dido and Aeneas, Platée, Tistou). Sie wird regelmäßig vom Kammerorchester Toulouse eingeladen. Sie arbeitet auch mit verschiedenen Ensembles wie Les Cris de Paris, Les Éléments, Les Chantres de Saint-Hilaire. Sie hat bereits viele CDs mit Les Chantres de Saint-Hilaire und dem Ensemble Les Cris de Paris aufgenommen, mit dem sie auch die bemerkenswerte « Passions » Aufnahme gemacht hat.
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